ULANENREGIMENT „KÖNIG WILHELM I.“ (2. WÜRTTEMBERGISCHES) NR. 20

Deutscher Kavallerieverband Würtemberger Ulanenregiment König Wilhelm, 2. Württembergisches Nr. 20

 

Errichtung

Am 24. Juli 1809 ordnete König Friedrich I. von Württemberg die Errichtung eines Dragoner-Regiments aus den Depots der Kavallerie in Ludwigsburg an. Der erste Kommandeur wurde Oberstlt. v. Massenbach. Die Garnisonierung erfolgte in Ludwigsburg. Am 11. Oktober 1809 ernannte der König den Kronprinzen Wilhelm zum Chef des Regiments, dessen Name es auch erhielt. Im Januar 1810 bezog das Regiment in Mergentheim Garnison. Am 28. Mai 1810 erhielt es die neue Benennung: „Kavallerie-Regiment Nr. 5 Dragoner Kronprinz“ und zog am 5. November 1810 in die neuen Standorte Kirchheim und Nürtingen ein, von wo es nach Esslingen wechselte. Am 4. Dezember 1814 wurde das Regiment in „Kavallerie-Regiment Nr. 3 Dragoner Kronprinz“ umbenannt.

Unter König Wilhelm I. wurde die Bezeichnung des Regiments im Jahre 1816 in „3. Reiter-Regiment“ abgeändert. In den Jahren von 1817 bis 1866 wechselte das Regiment häufig seine Standorte zwischen Ludwigsburg, Esslingen und Ulm, um dann letztlich in Ludwigsburg zu verbleiben. 

Im Jahre 1866 trat König Karl die Regierung an. Das Regiment erhielt den Namen „3. Reiter-Regiment König Wilhelm“.

Nach der Rückkehr aus dem Feldzug 1870/71 wurde das Regiment in ein Ulanen-Regiment umgewandelt und bekam am 18. Dezember 1871 die Bezeichnung „2. Württbg. Ulanen-Regiment König Wilhelm Nr. 20“ Im Dezember 1874 erhielt es den Namen „Ulanen Regiment König Wilhelm (2. Wttbg.) Nr.20“. 

Nach der Thronbesteigung von König Wilhelm II. im Jahre 1891 wurde Königin Charlotte von Württemberg zum Chef des Regiments ernannt.

Eine Allerhöchste Order vom 6. November 1891 bestimmte, dass das Regiment als endgültige Bezeichnung:

„Ulanen-Regiment König Wilhelm I. (2. Württembergische) Nr. 20“

tragen sollte.

 

Aus den Feldzügen

Das Regiment erhielt seinen ersten Einsatz im Feldzug 1814 gegen Frankreich auf Seiten der Verbündeten Österreich, Preußen und Russland. Stationen siegreicher Gefechte waren Bar-sur-Aube und Arcis-sur-Aube. Am 2. April 1814 marschierte das Regiment durch Paris. Am 20. Juni 1814 kehrte es in die Garnison Esslingen zurück. Die Rückkehr Napoleons I. von Elba im März 1815 erforderte einen erneuten Feldzug gegen Frankreich. Zunächst ging das Regiment am 8. Mai 1815 bis zum Rhein vor, um nach Eintreffen der Siegesmeldung von Waterloo am 21. Juni 1815 in Frankreich einzumarschieren. Am 26. November 1815 war das Regiment wieder in Esslingen.

Im Feldzug 1866 Preußen gegen Österreich rückte das Regiment im Verband des VIII. Bundes-Armee-Korps gegen Preußen aus. Es kam zur Konfrontation mit der preußischen Main-Armee an der Tauber-Linie, in deren Verlauf württembergische Truppen am 24. Juli 1866 bei Tauberbischofsheim geschlagen wurden.

Im Feldzug 1870/71 gegen Frankreich stand das Regiment in der württembergischen Felddivision unter dem Befehl des Königs von Preußen und überschritt den Rhein am 4. August 1870 bei Maxau. Die 1. und die 2. Eskadron gingen bis zu den Vogesen vor. Im Verband der III. Armee nahm das Regiment an der Schlacht bei Sedan am 1. September 1870 teil und rückte dann zur Einschließung von Paris ab. Am 28. Januar 1871 kapitulierte Paris.

Am Morgen des 29. Juli 1871 fand der feierliche Einzug der württembergischen Truppen nach siegreicher Beendigung des Krieges in Stuttgart statt.

 

I. Weltkrieg 1914-1918

Nach der Mobilmachung rückte das Regiment als Divisions-Kavallerie der 26. (1. Wttbg.) Infanterie-Division aus und machte als solche den Bewegungskrieg in West und Ost mit. Seine Hauptaufgabe war hierbei Aufklärung, Sicherung und Verbindung. Später erfolgte der Einsatz besonderer Schützenabteilungen im Grabenkrieg.

Zur V. Armee gehörend, marschierte das Regiment durch Luxemburg nach Belgien. Dort nahm es an den Gefechten bei Longwy und Longuyon am 21. Bis 27. August 1914, sowie an den Kämpfen an der Maas und in den Argonnen teil. Weitere Stationen waren Lille und Ypern.

Im November 1914 wurde das Regiment in den Osten verlegt und kam zur IX. Armee (Mackensen). Es wurde nun an der Weichsel, in Südostpreußen und am Narew im Patrouillen- und Grabendienst eingesetzt. Im September 1915 wurde die 26. (1. Wttbg.) Infanterie-Division nach Südungarn verladen, wo sie im Verband mit kuk Truppen zu einer Offensive nach Serbien antrat. Mitte Dezember 1915 kehrte das Regiment an die Westfront zurück und wurde bis Mitte 1916 in den Stellungen in Flandern und vor Ypern eingesetzt. Am 7. Juli 1916 wurde der Regiments-Verband aufgelöst und die Eskadrons auf verschiedene Infanterie-Divisionen verteilt. So wurden sie als Divisions-Kavallerie im Oberelsaß, in Lothringen, im Osten in der Ukraine und in den Argonnen bis Kriegsende verwendet.

Im Dezember 1918 kehrten die Eskadrons einzeln nach Marbach am Neckar zurück, wo sie demobilisiert und aufgelöst wurden.

Die Tradition des Regiments wurde von der 1. Eskadron der Reiter-Regiment Nr. 18 der Reichswehr in Ludwigsburg übernommen.

 

Das Regiment heute

2022 haben sich die in Baden-Württemberg wohnenden Mitglieder des Deutschen Kavallerieverbandes unter Leitung von Hans Pecovnik entschieden, die Tradition des Regimentes wieder aufleben zu lassen. 

Das damit noch junge Regiment umfasst momentan neun Reiter. Der Garnisonsstandort ist Bad Urach. Wir treten im Namen des Verbandes bei Veranstaltungen rund um die Landeshauptstadt Stuttgart auf und bringen dem interessierten Zuschauer die Geschichte des Regiments und damit einen Teil der Geschichte unseres Bundeslandes näher.

 

Furchtlos und Treu.

 

Ansprechpartner Hans Pecovnik

 

 


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